Cividale und die Zuckerfee

Allora!

Zugegeben, dieser Artikel ist nicht über biodynamische Präparate (wie im letzten Artikel angekündigt), sondern über einen zuckersüßen Nachmittag in Cividale….Generell habe ich mir vorgenommen, nicht immer groß anzukündigen, worüber ich noch schreiben werde, denn damit setze ich mich selbst nur unter Druck. Der Biodynamie bin ich ein ganzes Stück näher gekommen, aber warum sollte ich die biodynamischen Präparate beschreiben, das sollen die Experten tun……

CIVIDALE ist eine der Perlen des Friauls. Zum Pflichtprogramm bei einem Besuch von Cividale gehört natürlich der langobardische Tempel, der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Aber auch die “Teufelsbrücke” und die vielen kleinen Sträßchen werden euch gefallen. Seit letzter Woche werde ich allen nun auch die “Zuckerfee” empfehlen, einen Ort, an dem wieder neue Energie für die weiteren Besichtigungen getankt werden kann.

Malerisch gelegen auf der Piazza Paolo Diacono:

Piazza DiaconoZuckerfee Cividale Continua a leggere

Auf den Spuren der BIODYNAMIE – Franz WENINGER

“Demeter”, “biodynamisch”……diese Begriffe und Produkte haben mich immer interessiert. Aber ich kann mich noch deutlich erinnern, dass ich vor zwei Jahren, als ich über das Vergraben von Kuhhörnern (eine Prozedur, die der Herstellung der zwei biodynamischen Hauptpräparate dient) las, ein große Skepsis verspürte……Doch das Verlangen danach, mehr zu verstehen, ließ mich nicht mehr los.

Vor Weihnachten habe ich einen zweitägigen Kurs über VITICOLTURA BIODINAMICA (=biodynamischer Weinbau) in Sarvognano del Torre (bei Udine) gemacht. Mit Michele Lorenzetti, Biologe, Önologe und Winzer in der Toskana.  Aber bevor ich etwas mehr von diesem Kurs erzähle, ist es an der Zeit, an eine wichtige Begegnung zu denken, die ich in diesem Sommer hatte.

Manche Begegnungen müssen im Inneren reifen, bevor frau über sie schreiben kann…….

Wer meinen Blog schon länger verfolgt, weiß, dass ich familiäre connections zum Burgenland habe. Dort – im Mittelburgenland (Horitschon) hat Franz Weninger mich in seine Weingärten mitgenommen. Aber zuerst stehen wir auf seiner Aussichtsrampe, die einem den Blick über Teile der pannonischen Tiefebene gewährt, an deren Ausläufern wir uns befinden. Franz Weninger2“Da hinten ist schon Ungarn!”

Franz Weninger erklaerendEine Situation ähnlich des Gebietes, in dem ich lebe. Italien – und dort -Slowenien. Große Weinanbaugebiete, von (fast) unsichtbaren Landesgrenzen durchteilt.

Den eisernen Vorhang gibt es glücklicherweise nicht mehr. Aber natürlich gibt es viele Barrieren, eine ist die der Sprache. Franz hat irgenwann verstanden, dass ihm die Weinbauschule in Niederösterreich, die er besucht hat, vor allem Mittel zur Weißweinherstellung an die Hand gegeben hat. Die Ungarn währenddessen sind Meister der Rotweine – und das Burgenland ist ein Land der großen Rotweine. So hat Franz also Ungarisch gelernt.Franz Weninger erklaerend 1

Das Weingut Weninger ist “Demeter-zertifiziert”, wie kam es dazu? Auf youtube findet ihr einige schöne Videos über Weninger, in einem (auch auf der Weninger-Internetseite http://www.weninger.com/ zu finden), erklärt Franz, dass sie sich 2004 als “biologisch” zertifizieren haben lassen. “Aber irgendwas hat  gefehlt…” Das war dann die Biodynamie. Was einige Prozeduren der Biodynamie sind, werde ich in meinem nächsten Artikel schreiben. Nur kurz: Sie geht – wie die Waldorfschulen – auf Rudolf Steiner zurück. 1924 hat er in Koberwitz mit seinem “Landwirtschaftlichen Kurs” die Grundlagen gelegt.

Wir steigen ins Auto und fahren auf eine kleine Anhöhe – zu einer anderen “Lage”. Auf der Fahrt dorthin, erzählt mir Franz von seinen Erfahrungen als Praktikant in Kalifornien. Dort fiel ihm das erste Mal auf, wie oft die physiologische Reife nicht mit der Zuckerreife der Trauben zusammenfiel, und wie dann im Nachhinein mit Kellertechnik eingegriffen werden musste. (Zu den Begriffen der Reife könnt ihr den Anfang dieses Artikels auf Vinolog lesen.) Nach der Rückkehr aus Amerika, war das sein Ausgangspunkt einer langen Recherche. Und nur bei Rudolf Steiner und dessen Ansätzen hat er Lösungen gefunden………Franz vor Auto

Franz Weninger ist der erste, der MICH auch “interviewt”, sonst bin ja meistens ich diejenige, die endlos viele Fragen stellt.

“Was empfindest du hier – wie ist die Luft/der Boden/die Pflanze hier – im Vergleich zur Ebene (beim Aussichtspunkt)?”Wiese zwischen RebzeilenHaeuschenSchild Weninger

Er gibt mir sogar ein Stück Erde in die Hand und fordert mich auf, daran zu riechen. Es riecht nach Wald . Nach Humus – einfach nach lebendigen Prozessen. Und das ist ja leider das Problem, dass man das von vielen intensiv-landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht sagen kann…..

alles will Wald werden

Ich bewundere das T-Shirt von Franz und frage nach seiner Bedeutung.

Es ist eines einer Serie, die die “Helfer” im Weinberg zeigt. All die kleinen Tierchen, die für den Boden und seine Fruchtbarkeit arbeiten. Der Name des Tieres steht immer auf der Vorderseite des T-Shirts – auf Ungarisch und auf Deutsch!TShirt

Später sind wir im Weinkeller – Franz zeigt mir vieles, was ich schon in -zig Weinkellern gesehen habe – aber noch nie BRENNNESSELN. Mit diesen werden Aufgüsse für die Reben gemacht.

Eine WENINGER – WAND. Eine dieser Kisten ziert jetzt auch eine Ecke meines Wohnzimmers.. Weinschachteln

Natürlich verkosten wir zum Schluss. Der “Kirchholz”-Blaufränkisch,der Kekfrankos (Blaufränkisch aus dem Anbaugebiet der Weninger in Ungarn) und der Grüne Veltliner sind meine Favoriten, von denen ich mir auch ein paar Flaschen nach Hause mitnehme. .

Charakterweine, die davon erzählen, dass sie gut begleitet wurden.

Ich veranschiede mich mit der Gewissheit im Herzen, heute wieder mal was Wichtiges BEGRIFFEN zu haben.

PAROVEL – Olivenöl ist mindestens so komplex wie Wein

Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Das wissen wir schon lange. Auch meine kleine Tochter schmeckt sofort, wenn das Öl auf ihrem Teller nicht das ist, das ihr Großvater sich aus der Toskana schicken lässt.

Auch im Friaul gibt es ausgezeichnetes Olivenöl – vor allem auf dem Kast über Triest. In Bagnoli della Rosandra wurde in den letzten Wochen das OLIO NUOVO von PAROVEL gepresst. Von Elena Parovel hatte ich schon einiges gehört, sie schafft es auf bewunderswert natürliche Art in den social media präsent zu sein – so wie mit diesem kleinen Video:

Als ich vor dem  “frantoio” (“Ölmühle”, obwohl heutzutage ja die Oliven nicht mehr gemahlen werden) ankomme, weht es mich fast um: Die Bora !!!!!

Im frantoio riecht es stark: grün, fruchtig, ……20151031_123528

Es ist das erste Mal, dass ich mich mit der Olivenölproduktion beschäftige. Nein, das stimmt nicht, während der Sommelierausbildung haben wir auch schon darüber gesprochen.

Ja, an die Sommelierausbildung muss ich nachher auch denken, als Karmen (die Schwägerin von Elena) mit uns eine ausführliche Olivenölverkostung macht: Eine Welt für sich. Wie auch in der ersten Sommelierstunde denke ich: “Was sollte ich alles riechen? – Mandel, Artischocken ?” 20151031_13081920151031_130447In Plastikbecherchen warten 5 verschiedene Öle auf uns. Wir sollen die Becher in die Hand nehmen und das Öl erwärmen. Eines von den Ölen ist ranzig, ein anderes ist ein durchschnittliches billiges Supermarktöl, die drei anderen sind von Parovel -eindeutig von einer anderen Qualität. Karmen, als Olivenölprofi zeigt uns, wie wir das Öl mit einem Schlürfen hochziehen sollen – eine lustige Erfahrung: Ein Geräusch, das man sonst, neben wildfremden Leuten sitzend , eher vermeidet. Eines der Parovelöle ist richtig scharf.

Karmen verwendet ein professionelles Ölverkostungsglas – klein, bauchig und blau. Die Farbe des Öles soll bei der Verkostung nicht beeinflussen – sie hat nämlich nichts mit der Qualität zu tun!

Öl sollte man übrigens auf keinen Fall in Plastik aufbewahren – das Öl löst das Plastik langsam auf! Nur Glas, und zwar dunkles, ist geeignet.

Wer mehr über die Olivenölverkostung wissen will, dem sei dieser deutsche Artikel zu empfehlen: http://www.welt.de/regionales/muenchen/article110799373/Achtung-gleich-wirds-richtig-scharf.html

Für mich auf jeden Fall eine neue Welt, die sich “pian pianino” erschließen wird!

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FRIAUL – Von LONELY PLANET als Topziel für 2016 empfohlen

Dass die Weinregion des Friaul “top” ist, wissen wir schon lange, stimmt’s?

Jetzt ist es “offiziell”. Mit der neuen Ausgabe 2016 von LONELY PLANET !!!

Das Friaul landet auf Platz 4 der Urlaubsziele, die man/frau sehen besuchen sollte, bevor “alle” sie wählen werden.

Meine 1.Verkostung im IMPACT HUB TRIESTE

Anfang diesen Jahres war ich auf der Suche nach mehr Urbanität, Austausch mit anderen FreiberuflerInnen und Inspiration.

Das alles und vieles mehr  habe ich hier gefunden: Im Impact Hub in Triest.

Im Juli habe ich hier meine erste Verkostung gemacht. Das erste Mal, wie ich sie haben wollte. Nur in meinem Auftrag.

Mit großartigen Weinen von RONCUS, Vignai da Duline und Giorgio Clai. Also mit lauter natürlichen Weinen. Ich habe versucht zu erklären, was nicht zu definieren ist: NATURAL WINE – VINO NATURALE. Denn im Endeffekt hat jeder Winzer, der natürlichen Wein macht, seine eigene Philosophie.

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NotizenNachdem die Weine eingeschenkt waren, habe ich meine Verkostungsgäste gebeten, ihre Assoziationen zu den drei Weinen zu notieren. Mir war es sehr wichtig, dass es erstmal Zeit für den individuellen Zugang gab…….

einschenkenIn der coolen Küche des Hub saßen wir bei angenehmer Klimaanlagentemperatur, während draußen die Hitze noch immer brütete.

KartonsAlle Fotos von Francesca Maritan

schwarz weiß Gläser BrillenKonzentrationWährend der Verkostung wurde noch fleißig im riesigen Co-workig-Saal des Impact Hub weiter gearbeitet….

Stufen

“Zero Miglia”- Köstlicher Fisch von der Fischerkooperative in Grado

Ich habe das Glück, auch nach einem normalen Arbeitstag, nach Grado fahren zu können, um dort den Abend in guter Begleitung und  im Genuss der Köstlichkeiten des Restaurants ZERO MIGLIA zu verbringen. Zero Miglia (www.zeromiglia.it) – also “Null-Meilen” – wird von der Gradeser Fischerkooperative betrieben. Die Schiffe bleiben tatsächlich mit ihren gefischten Schätzen davor  stehen – und das Menü wird täglich variiert, denn es muss ja erstmal geschaut werden, was es heute an Fisch gibt.

IMG-20150625-WA0026IMG-20150625-WA0012IMG-20150625-WA0014Der Service ist gut und das Essen erst recht. Die Antipasti – liebevoll angerichtet – scheinen kein Ende zu nehmen.

IMG-20150625-WA0019IMG-20150625-WA0025IMG-20150625-WA0037IMG-20150625-WA0041Die Spaghetti mit vongole sind ein Hit. Sie werden im Töpfchen bis an den Tisch gebracht und sind dadurch super heiß und frisch.

IMG-20150625-WA0042Und als die Sonne schon untergegangen ist, bin ich noch am Teller-mit-Brot- auswischen, obwohl das natürlich nicht zum feinen Benehmen gehört!

IMG-20150625-WA0045IMG-20150625-WA0047Zum Hauptgericht (“il secondo”) habe ich es gar nicht mehr geschafft…….

Giorgio Clai – Eine besondere Verbindung nach Istrien

Es ist ja nicht so, dass die Weinwelt nur schön und heil wäre……….Natürlich habe ich schon Unverständnis, Ellbogentechnik etc. kennen gelernt. Nur habe ich entschieden, über solche Begegnungen nicht zu schreiben. Warum auch. Macht keine Freude.

Heute jedoch wäre ich gerne einer Schriftstellerinnensprache fähig. Um eine Begegnung zu beschreiben, die mich nachhaltig beeinflusst hat und sicherlich weiterhin beeinflussen wird. Wenn ich mir in meinem Inneren einen Raum vorstelle, den ich dem Wein gewidmet habe, dann ist dieser innerliche Raum vor einer Woche größer geworden, …auf einer Zeichnung hätte dieser Raum an Tiefe gewonnnen. Ja, vielleicht würde man jetzt auf der Zeichnung sehen, dass unter dem Raum, Wurzeln zu sehen sind, Gestein, Erde..

IMG_9963Es ist Freitagvormittag. Zeugnis meiner Kinder abholen. Dankbar, dass ich mir keine Sorgen um die Schule machen muss. Verquatscht mit einer anderen Mutter.

Inneres Fluchen. Ich hätte schon vor 10 Minuten abfahren sollen. Wenn ich der Zeit vertraue, die mir Google Maps angibt, um nach Krasica/Buje in Kroatien zu fahren. 1 Stunde und 22 Minuten. Aber es regnet. Und – ja, die Grenzen nach Slowenien und Kroatien sind jetzt offen, aber es ist Freitag und der Urlauberstrom hat begonnen.

Ich bin 40 Minuten zu spät. Giorgio Clai erwartet mich mit einem verschlossenen Gesicht. Ich entschuldige mich und frage ihn, wieviel Zeit er noch für mich habe. Es ist 11.40 und er sagt: “Naja, um 15.30 muss ich in …… sein”. Da beginne ich zu verstehen, dass sich hier jemand wirklich Zeit genommen hat, denn ich bin “racommandata”. Liliana Savioli, die interessanteste Sommelier, die ich kenne (siehe auch meinen vorherigen Artikel), hat die Verbindung für mich zu Giorgio Clai hergestellt. Wenn man von “vini naturali” und “orange wine” liest, auch in Deutschland und Österreich, hört man eigentlich immer auch seinen Namen.

Giorgio ist Kroate, spricht aber ein perfektes Italienisch, denn er ist in Triest aufgewachsen und hat dort 22 Jahre ein Restaurant bzw. eine Bar gehabt. Immer zusammen mit seiner Frau Vesna, ohne die er nicht einmal einen Tag verbringen will. Das sind keine leeren Worte- die Verbundenheit zwischen den beiden ist klar zu spüren.

Vesna kommt und begrüßt mich mit einem warmen Lächeln, das mich den Stress auf der Autobahn nun endgültig vergessen lässt.

IMG_9954Giorgio führt mich in den Verkostungsraum und prüft meine Ansichten über “natürlichen Wein” auf Herzen und Nieren. Er erklärt mir, dass für ihn der Herzansatz sein, dass mit natürlichen Hefen und mit Spontangärung gearbeitet werde. Wie sonst solle sich das “Terroir” ausdrücken. Ein Terroir, das in Krasica außerordentlich ist. Weiße Böden – Kalkböden.

IMG_9935“Ich kenne keinen anderen Ort, an dem ich gedacht hätte, hier würde ich gerne wohnen…!!”, sagt Giorgio. Verstehe ich.

Wir gehen in den Weinkeller. Vesna ruft uns nach, dass in einer halben Stunde das Essen fertig sei.

IMG_9944IMG_9945IMG_9947Wir kehren nach 1 1/2 Stunden zurück. Die Zeit ist verflogen. Ich habe Giorgios Weine und sein Lächeln kennen gelernt.

Einen Malvasia, der mir den Atem nimmt….

Einen Refosco, der meine Vorstellung über diese Rebsorte umkrempelt.

 

 

Ich fahre als eine andere zurück…….

“MARE E VITOVSKA” auf dem Schloss Duino

“Vitov – ……, nie gehört, Vitov-ska oder Vi-tovska, oder wie schreibt man das überhaupt?!”, von diesen und ähnlichen Reaktionen erzählt Ami Scabar (vom bekannten Fischrestaurant Scabar in Triest), als sie ans Rednerpult geholt wird.

Wir befinden uns (am 05.06.2015) im Schloss Duino bei der Pressekonferenz vor der Eröfnung der zweitägigen Veranstaltung

“DUINO MAREMORJE VITOVSKA 2015 – 9a edizione”

und Ami Scabar erhält dieses Jahr den Preis als “cavaliere della Vitovska” (=Ritterin der Vitovska) für ihre Verdienste um diese autochthone Rebsorte des Triestiner Karst.

Auf ihren Reisen um die ganze Welt, auf denen sie ganz selbstverständlich Werbung für ihre Heimat Trieste macht, indem sie ihre Fischspezialtitäten zubereitet, kombiniert sie diese fast immer mit dem Wein (der gleichnamigen Rebsorte) VITOVSKA. Die Gäste, die anfangs die oben erwähnten Fragen stellen, bestätigen am Ende des Mahles immer die gelungene Paarung.

Ami Scabar

Hier seht ihr Ami Scaba nach der Preisverleihung – ohne Preis. Die schöne, kiloschwere Steinschale, die sie erhalten hat, kann man nicht so einfach durch die Luft wedeln 😉





 

 

 

 

Die Konferenz wird  von der charmanten Weinexpertin Aurora Endrici geleitet. Weitere Protagonisten sind Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier aus Südtirol, 3 junge Winzer, Matej Skerlj (Präsident der Winzervereinigung des Triestiner Karst (CARSO-KRAS, also der Veranstalter),Roberto Filipaz (Vizepräsident des AIS-Sommelierverbandes Friaul) und Gäste aus der Politik.

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Unter anderem geht es auch um die EU-Politik bezüglich Wein und Landwirtschaft. Dorfmann zitiert EU-Gesetze, die eindeutig festlegen, dass gewisse Fördergelder gezielt für bestimmte “problemi” eingesetzt werden können. Das heisst, dass hier dem Staat (in diesem Fall Italien) freigestellt wird, ob er diese Gelder z.B. jungen Winzern gibt (die keine Weinberge geerbt haben und junge Reben pflanzen wollen) oder einen kleinen Landstrich, wie den Triester Karst fördert, der sicher weniger Gewinn abwirft, als die Po-Ebene, aber Garantie ist für Qualität, Tradition, Winzerhandwerk (denn hier auf den Steilhängen muss ja vieles händisch gemacht werden) und den unbedingten Anspruch, möglichst naturnah zu produzieren.

Aber dieser Mut zur Umverteilung fehle oft, wie Dorfmann betont.

Am Ende der  Vorträge wird die Möglichkeit zur Diskussion gegeben. Diese kommt nur schwerfällig in Gang. Erst als Lilliana Savioli, meine Lieblingssommelier (und inspierende Ex-Dozentin), die im Publikum anwesend ist, ihre Fragen zu diesen EU-Geldern stellt, kommt Leben in die Sache.IMG_9842

Einer der drei eingeladenen jungen Winzer ist Patrick Uccelli aus Südtirol, der mit seiner direkten Art noch ein anderes, sehr heikles EU-Thema anpackt: Die Etikettierung. So wie es aussieht, müssen auch Winzer die Kalorienangaben ihrer Weine aufs Etikett bringen. Wie Limo, oder Cola…….muss das sein?!

Aber nun kann das Fest beginnen!

Ich treffe mich am Schlosseingang mit sechs steirischen Winzern, für die ich schon am Tag zuvor bei Simon di Brazzan übersetzt hatte. Ein Begegnung, wie ich sie liebe: Eine, die die neue Heimat und die alte Heimat zusammenführt.

Herbert Dorfmann ist bei Patrick Uccelli und seinen interessanten Weinen “eingekehrt” und das machen wir auch kurz.IMG_9854

Und dann widmen wir den Rest dieses traumhaft-warmen Spätfrühlingsnachmittags ganz dem Vitovska und wunderbaren kulinarischen Köstlichkeiten. Das ganze Schloss kann besichtigt werden, seine Terrassen und Gärten sind so organisiert, dass jeder der 23 Winzer vom italienischen und slowenischen Karst seine Vitovska zusammen mit einer Kostprobe eines Restaurants/Trattoria präsentiert.

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Ich bin ein Fan der Vitovska von Cotar (ohne Schwefelzugaben) und von Skerlj. Der eine – ein Wein, der polarisiert, fast als extrem zu bezeichnen ist, der andere- nach kandierten Früchten, aber auch Kräutern duftend, rund und lang.

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Und noch ein wirklich unvergesslicher Moment: Ausruhen mit Aussicht und in steirischer Gesellschaft:

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