Gestern habe ich meine Gedanken geordnet, zu den Füßen eines “profanen Altars”. Der Altar ist ein Kunstwerk, das Federica Magrini und Lorenzo Mocchiutti sich für ihren Weinberg Ronco Pitotti erschaffen haben lassen (für alle, die Italienisch verstehen, hier mehr dazu). Ein Kraftort…………
Gedanken, die auch diesen Blog betrafen: Wie an der Frequenz meiner Artikel unschwer zu erkennen ist, ist die erste Begeisterung, die oft Flügel verleiht, und mich oft und lang schreiben hat lassen, bei mir schon lange vorbei.
In den letzten Monaten habe ich sogar so etwas wie eine Unlust verspürt, wenn ich an den Blog gedacht habe. So auf die Art:” Das sollte ich ja auch noch machen….!”
Diese Blogkrise hat mich angestoßen, darüber nachzudenken, was ich mit diesem Blog überhaupt will und was ich früher damit wollte.
Ich hatte ihn angefangen in einer Zeit, in der ich begonnen habe, das Friaul zu entdecken.
In einer Zeit, in der rundherum die “social media” aus dem Boden geschossen ist und ich viele Kurse besucht habe, um in meiner neuen Heimat beruflich Fuß zu fassen.
In einer Zeit, in der ich überrascht war, dass mich die “Wein-Leidenschschaft” derartig gepackt hatte und viele Wein-Erlebnisse in mir einfach erzählt werden wollten.
Comunque eine Zeit, in der ich gehofft habe, mir durch den Blog auch neue berufliche Möglichkeiten zu eröffnen. UND DAS HAT AUCH GEKLAPPT! Durch diesen Blog habe ich immer wieder positive Reaktionen und Anfragen erhalten, auch aus Deutschland und Österreich.
Tja, und heute bin ich beruflich so eingebunden, dass ich eben oft keine Zeit oder Energie für einen neuen Artikel finde.
So, das war also die Vergangenheitsaufarbeitung. In der Gegenwart bin ich auf der Suche MEINE SPRACHE für den Wein zu finden. Eine Sprache, die in einer Verkostung auch die Assoziationen, Gefühle und Bilder, die ein Wein hervorruft, ausdrücken kann. Eine Art Erzählung, die eine Intensivierung des Erlebnisses mit sich bringt. Und auch eine Verlängerung des Sinneserlebnisses. Bei dieser Suche nach Sprache hilft mir unglaublich diese Buch von Sandro Sangiorgi.
Tja, und um zum Ende dieser Reflexion zu kommen: Diese Intensivierung und Verlängerung meiner Erlebnisse für mich und andere als FRAUIMFRIAUL möchte ich nicht verlieren. Und deshalb werde ich mich wieder um diesen meinen Blog kümmern.