MEDANA: VNDIMA 23

Das erste Mal in Medana (Slowenien): Das Weinlesefest VNDIMA!

Medana liegt im BRDA-Gebiet, das Schwesterngebiet des COLLIO auf der slowenischen Seite.

23.Oktober 2023: Es ist noch warm und es herrscht gute Stimmung. Im Freien bei den Buden, wo man einheimischen Käse, Prosciutto und Brotspezialitäten verkosten kann. Elektronische Musik und kurzärmlige Verkostungsfreudige.

Die Winzer sind in einem Keller und in einem großen Saal untergebracht. Die Luft ist schwül: Ich bin mit meiner Vespa gekommen und muss mich erstmal akklimatisieren. Der erste Schluck eines knackigen Sauvignon von Werlitsch aus der Steiermark hilft mir.

Ich lächle Menschen an, denen ich auf früheren Weinveranstaltungen schon begegnet war, einige lächeln zurück, andere gucken etwas iritiert. Ich wechsle ein paar Worte mit Kristian Keber und Sasa Radikon, koste mich kreuz und quer herum, genieße die ehrlichen Noten von Naturweinen und merke, dass ich weniger aufnahmefähig werde. Das, obwohl ich auch “spucke”, was ich früher immer unglaublich schade fand- doch ich will ja nicht später mit der Vespa im Graben landen…

Doch dann schenkt mir Alexis Paraschos seinen Lieblingswein ein: KAI!

Mein Gaumen öffnet sich wieder in Andacht und ich sehe eine lichterfüllte Kathedrale vor mir- wie ich sie in Sizilien bewundert habe. “Callmewine” nennt Kai einen dreidimensionalen Wein. 100 Prozent Friulano, bewunderswerte Klasse mit leichtem Tanninakzent.Frucht von ganz alten Rebstöcken.

Elena Orzan – diese lebendige, charmante Weinexpertin hat einmal die Enoteca von Cormons geleitet. Wir hatten uns kennen gelernt, da ich ihrem Sohn Nikolas Deutschunterricht gegeben hatte…Letzten Sommer hatte ich dann das Etikett seiner Weine in Grado im Restaurant Cardamomo bewundert. Heute verkoste ich das erste Mal seine Weine. Neu. Jung. Anders. Sind seine Zementfaesser das Geheimnis? Seine Ausbildung in Deutschland?

Und Lelle Wine? Lelles Wein. Der Lelle ihrer. Und Lelle ist dem Nikolaus seine. Wow! Meine Synapsen werden angeregt. Ein aufregendes Paar.

Wenn ihr genau hinschaut, seht ihr auf dem zweiten Foto, dass sogar ihr Nachwuchs auf gewisse Weise mit dabei war.

Sonnenunterergang bewundern, Helm aufsetzen und auf geht’s!

DARE TO IMAGINE IN DRESDEN

Kann sich jemand an meine Verkostung im IMPACT HUB in Triest erinnnern? Vor Jaaahren!? Im Impact Hub hatte ich Vera Hofmann (Dare to Imagine) kennengelernt. Später auch ich ihre wunderbar offenen Eltern, gemeinsam haben wir einige Weinchen verkostet…

Die Möglichkeit, nach Dresden zu fahren und all diese neuen wertvollen Impulse zu erhalten – verdanke ich ihr.

Übrigens ist der Impact Hub für immer geschlossen worden. Extrem schade.

Ja wie, könnte da jemand sagen, jetzt schreibt die da 5 1/2 Jahre nichts mehr und dann fängt sie so an, ohne ein Minimum von Erklärung, von Einleitung…?!

Stimmt.

Vor allem eine große persönliche Enttäuschung in der Weinwelt hatte mir die Lust genommen zu schreiben. Krise.

Dann Corona – “ed eravamo a posto”.

Krisen sind – IMMER IM NACHHINEIN – sehr lehrreich. Und siehe da, da bin ich also wieder, älter (irgendwie passiert das allen), völlig weißhaarig und hoffentlich etwas weiser!!!

Die Welt ist ja in der Zwischenzeit keineswegs einfacher geworden, doch genau heute ist es wichtig, wieder aufzubrechen, mit Neugier, Zuversicht, Mut und Hoffnung.

Als Vera mich zu ihrem Salon Event “In Peace with Money, Honey” eingeladen hatte, war mir klar, da muss ich hin!

Morgendliches Aufwärmen im Alten Torhaus in Dresden-Friedrichstadt

Dieses Aufwärmen und all die kreativen Momente vor/nach den “open spaces” und überhaupt der rote Faden waren in den Künstlerinnenhänden von Clarissa Hurst (dadadance.ch): Diesen roten Wollfaden hatte sie auch wirklich, wenn wir im Kreis zusammensaßen. Ihre Strickliesel produzierte fort und fort und präsentierte so immer ein sichtbares Weben und Wachsen in unserer Zusammenarbeit.

What a fantastic place!

An Vera liebe ich ihre Vision und wie sie diese vermittelt, mit feinem Witz, großer herzverbundener Intelligenz und ausgewählten exaltierten (wie befreiend!) Momenten.

Sie war eine perfekte Gastgeberin, die es geschafft hat, unsere Arbeit in ihre Stadt zu bringen und Dresden damit auch zur Protagonistin werden zu lassen. Ein Dresden, das sicher noch die wenigsten kennen. Reich an Orten, die soziale und nachhaltige Werte hochhalten. Orte wie: Die Alte Gärtnerei (Sebastian), das Algenwerk, das Palais Café…letzteres hat uns das wunderbare Catering geliefert, das bei bestem Herbstwetter von Vera immer liebevoll auch zu einem Augenschmaus gemacht wurde.

In kleinen Gruppen – und mit Fahrrädern – sind wir zu den oben genannten Plätzen gefahren. Ich war bei Sebastian in der Alten Gärtnerei. Sorry, Sebastian, dass ich keine tolleren Fotos habe, mir ist mein Objektiv der Canon runtergefallen und alle Fotos sind leider überbelichtet. Diese zwei sind mit dem Handy gemacht:

Zurück im Friaul habe ich oft an Sebastians Worte gedacht: Wenn man am Land lebt, auch im heißer werdenden Norditalien, gibt es Bäume, die Schatten spenden, ich habe meinen Isonzo, in dem ich mich (außer bei Wassermangel im Sommer 2022) abkühlen kann…doch in der Stadt fehlen immer mehr Bäume in Schulhöfen für Kinder. Kinder, die nie beobachten können, wie etwas wächst…Sebastian hat ein Kind und er sagt, er will einmal ohne schlechtes Gewissen auf die Frage antworten können: “Was hast du eigentlich unternommen?”. Bei ihm gibt es Beeren zum Selbstpflücken, einen Gemeinschaftsgarten, eine Gemeinschaftsküche, Kunst in den alten Gewächshäusern und vieles mehr.

Und hier ist ein Teil unserer Gruppe – tataaaa! Jung und alt gut gemischt!

Ja, und dann gab es meine Verkostung am letzten Tag, in der wir uns fast 2 Stunden Zeit genommen haben, um über die wunderbaren Weine von Vignai da Duline und Hilde Petrussa zu reden.

Und hier mein schönes, lebendiges, interessiertes Publikum:

Und dann leider schon der Abschlussabend vor der Feuerschale…

Fotos von Clarissa, Vera und mir.

PAROVEL – Olivenöl ist mindestens so komplex wie Wein

Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl. Das wissen wir schon lange. Auch meine kleine Tochter schmeckt sofort, wenn das Öl auf ihrem Teller nicht das ist, das ihr Großvater sich aus der Toskana schicken lässt.

Auch im Friaul gibt es ausgezeichnetes Olivenöl – vor allem auf dem Kast über Triest. In Bagnoli della Rosandra wurde in den letzten Wochen das OLIO NUOVO von PAROVEL gepresst. Von Elena Parovel hatte ich schon einiges gehört, sie schafft es auf bewunderswert natürliche Art in den social media präsent zu sein – so wie mit diesem kleinen Video:

https://youtu.be/-GS3SO3Ts0Q

Als ich vor dem  “frantoio” (“Ölmühle”, obwohl heutzutage ja die Oliven nicht mehr gemahlen werden) ankomme, weht es mich fast um: Die Bora !!!!!

Im frantoio riecht es stark: grün, fruchtig, ……20151031_123528

Es ist das erste Mal, dass ich mich mit der Olivenölproduktion beschäftige. Nein, das stimmt nicht, während der Sommelierausbildung haben wir auch schon darüber gesprochen.

Ja, an die Sommelierausbildung muss ich nachher auch denken, als Karmen (die Schwägerin von Elena) mit uns eine ausführliche Olivenölverkostung macht: Eine Welt für sich. Wie auch in der ersten Sommelierstunde denke ich: “Was sollte ich alles riechen? – Mandel, Artischocken ?” 20151031_13081920151031_130447In Plastikbecherchen warten 5 verschiedene Öle auf uns. Wir sollen die Becher in die Hand nehmen und das Öl erwärmen. Eines von den Ölen ist ranzig, ein anderes ist ein durchschnittliches billiges Supermarktöl, die drei anderen sind von Parovel -eindeutig von einer anderen Qualität. Karmen, als Olivenölprofi zeigt uns, wie wir das Öl mit einem Schlürfen hochziehen sollen – eine lustige Erfahrung: Ein Geräusch, das man sonst, neben wildfremden Leuten sitzend , eher vermeidet. Eines der Parovelöle ist richtig scharf.

Karmen verwendet ein professionelles Ölverkostungsglas – klein, bauchig und blau. Die Farbe des Öles soll bei der Verkostung nicht beeinflussen – sie hat nämlich nichts mit der Qualität zu tun!

Öl sollte man übrigens auf keinen Fall in Plastik aufbewahren – das Öl löst das Plastik langsam auf! Nur Glas, und zwar dunkles, ist geeignet.

Wer mehr über die Olivenölverkostung wissen will, dem sei dieser deutsche Artikel zu empfehlen: http://www.welt.de/regionales/muenchen/article110799373/Achtung-gleich-wirds-richtig-scharf.html

Für mich auf jeden Fall eine neue Welt, die sich “pian pianino” erschließen wird!

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Ein Besuch in Cormons bei Michela SGUBIN

Das ist die kurze Geschichte einer Begegnung zweier Frauen, die auf jeden Fall zwei Themen gemeinsam haben, über die sie Stunden sprechen könnten: Ihre Kinder und – natürlich Wein.

Für Michela und RENZO SGUBIN habe ich einen kurzen Text übersetzt. Davor hatte ich über ihre Weine nur Gutes gehört, sie aber noch nie verkostet. Welch ein schöner Anlass……. Unser geplantesTreffen mussten wir einmal verschieben, da meine Kinder erkrankt waren. Berührt hat mich Michelas humorvolle Art, mit der sie auf meine “Verschiebungs-SMS” reagiert hat. “Mamme – sante subito !” – lautete ihre Antwort. Sofortige Heiligsprechung für Mütter!!!!!! Jaaaa!!

Diesen Humor finde ich bei der Begrüßung gleich in ihren Augen wieder. Als sie jedoch meinen Fotoapparat sieht, zwickt sie diese kurz zusammen. Keine Lust, fotografiert zu werden. Das kenne ich nur zu gut. Deshalb bin ich froh, euch hier einige gelungene Fotos von Michela zeigen zu können.

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Wiedersehen in Prepotto

 

Am 11. und 12. Oktober fand in Prepotto “Schioppettino di Prepotto – UNICO PER NATURA 2014 / UNIQUE BY NATURE” statt. Das Fest um den wohl spannendsten Rotwein des Friaul. (Ihr findet hier auf meinem Blog einige Artikel unter dem Stichwort “Schioppettino”)

Ich konnte aus zeitlichen Gründen nur einen halben Tag mitverkosten und mitfeiern, aber dieser halbe Tag war voller interessanter Begegnungen und Gaumenfreuden. Leider konnten Elena und Matteo, mit denen ich im August 2013 Prepotto besucht hatte, nicht mitkommen.

Ich stehe am Samstag um 12.45 vor dem CASTELLO DI ALBANA, das ich noch nicht kannte, und bin verwirrt, weil hier nur 5 Autos stehen …..

“Mi scusi….”, spreche ich eine blonde, blaugekleidete Dame an, die vor dem Schloss steht, und komme so ins Gespräch mit Claudia Culot, der Verantwortlichen des ONAV (Sommeliervereinigung) in der Provinz Gorizia. 
Das Schloss von Albana
Kurz danach kommt Hilde Petrussa von VIGNA PETRUSSA, die große Dame des Schioppettino. Im August 2013 hätten wir Hilde kennenlernen sollen, aber sie war verhindert. Sie bestätigt uns, dass wir am richtigen Ort seien, dass aber die Gesellschaft im zeitlichen Verzug sei. Deswegen lädt sie uns ein, gemeinsam wieder nach unten ins Zentrum von Prepotto zu fahren -in ihrem AutoDer neuüberdachte Treffpunkt im Zentrum von Prepotto .

Hier sind noch alle gemütlich am Schmausen und Plaudern. Continua a leggere

Wie versüße ich mir den Winter? – Valentinstag im Caffè Tommaseo in Triest

 

Für jeden Triestbesucher sollte das Caffè Tommaseo ein MUSS sein.

Wir haben den Abend des 14. Februar hier verbracht.

Zu Gast war auch die “Arancia Ribera DOP” (wunderbar süße Orangenart aus Sizilien mit geschützter Ursprungsbezeichnung). Der Chefkoch hatte sie in jeden Gang des Menüs eingebunden….

Ohne jeglichen weiteren Worte.

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Wie versüße ich mir den Winter? – Fiegl Weine (part one)

Als ich vor zwei Jahren meinen 1. Sommelierkurs begonnen hatte, sprachen meine Kollegen und Kolleginnen -alle hier aus der Gegend-manchmal von den “Wilden” von Oslavia. Ich hatte keine Ahnung wovon sie sprachen. Im letzten Jahr habe ich dann die Vinitaly http://www.vinitaly.com/ (die größte Weinmesse Italiens) besucht und die Weine von RADIKON verkostet. Kurz darauf war ich bei Stefano Bensa von LA CASTELLADA. Und nun hatte ich die Möglichkeit FIEGL zu besuchen. Alle drei sind Weinproduzenten aus Oslavia. Mehr oder weniger wild. Alle drei unglaublich verbunden mit ihrem schönen Hügel, fünf Minuten vom Stadtzentrum von Gorizia/Görz http://www.turismofvg.it/G%C3%B6rz-und-Collio

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“Libri e altro”: Ein Buchgeschäft schließt

Schade! Giovanni Puntin hat sein Buchgeschäft “I libri e altro” (Bücher und anderes) für immer zugemacht. “I libri e altro” war das einzige Buchgeschäft in der hübschen Altstadt von Gradisca d’Isonzo.

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